Das, woraus das Universum besteht, sind Formen/Gegenständer und Raum. Es ist leicht nachzuvollziehen, bei sternenklarer Nacht, eine Weile in den Himmel zu schauen.
Die Weite des Raumes ermöglicht die Vielfalt der Formen. Die Weite des Raumes ist unvorstellbar und unbegreiflich durch Gedanken. Denn jeder Gedanke ist wieder eine Form. Die Form kann nie das Formlose erkennen. Nur das Formlose in DIR kann den formlosen Raum erfassen. Etwas in DIR entspricht dem, denn was draußen ist, ist auch drinnen.
Was ist die Welt? Gegenstände im Raum. Da haben wir die zwei Ebenen. Da ist das Gegenständliche, die Formen die das Leben annimmt. Ob es nun Gedankenformen oder Emotionen oder materiellen Formen sind. Alle Formen werden geboren und sterben wieder. Sie sind relativ kurzlebig. Selbst jede Sonne hat eine Geburt und Tod. Verglichen mit der Sonne ist der Mensch sehr kurzlebig.
Da ist das Gegenständliche und da ist das Räumliche. In unserer Zivilisation ist das Gleichgewicht verloren, denn alles was der Mensch sieht und kennt und sich damit identifiziert, ist das Gegenständliche. Der Mensch wird vom Gegenständlichen überwältigt. Das lässt sich auf allen Ebenen erkennen. Da wäre als Beispiel das überwältigt sein von Objekten unserer Zivilisation. Es ist eine unglaubliche Fülle von Dingen, die auf uns ständig einströmen.
Jeder sagt: Ich bin wichtig, du musst mich haben! Wenn du mich hast, wirst du mehr sein durch mich. Und ich brauche noch das Ding und dieses… Wenn wir über die materiellen Dinge hinausgehen, kommen andere Dinge ins Spiel. Wie, du musst mehr Erfahrungen sammeln um dich zu finden. Was wiederum nicht bedeutet, dass wir alle Dinge sein lassen sollen. Aber uns im Gegenständlichen finden zu wollen, das ist die Illusion.
Man kann damit spielen, aber wenn ich eine persönliche Beziehung dazu habe, meine Gedankenform – das ist mein – also die Gedankenform des sich identifizieren mit etwas, bedeutet ich versuche mich zu finden in etwas gegenständlichem.
Jeder Gedanke ist Gegenständlich, denn jeder Gedanke ist eine Form, die das Bewusstsein annimmt als einen Gedanken. Er bleibt einen Moment. Er versucht größer zu werden, und sagt dabei, ich bin so wichtig, und du musst mehr an mich denken. Gib mir deine Aufmerksamkeit. Der Gedanke saugt das Bewusstsein auf und macht mehr Gedanken daraus.
Das Gedankengebäude beginnt zu wachsen. Und mit jedem Gedanken bin ich identifiziert. Und ständig bildet sich eine neue Form. Es bilden sich ständig neue Formen. Das ständige sich neu identifizieren, jede Emotion ist eine Form und dann bin ich da wieder identifiziert.
Bei jeder Identifikation ist alles was da kommt, bin Ich, oder glaube, Ich zu sein. So geht es Tag für Tag. Das ist das Verloren-Sein im Gegenständlichen. Es ist wie der Blick in den sternenklaren Himmel. Da ist der Raum, in DIR auch,. Da sind die Dinge, die Gedanken, die Sinneswahrnehmungen, die Emotionen, die kommen und gehen.
Und, „ICH BIN“ das Bewusstsein in dem diese Dinge kommen und gehen.
„ICH BIN“ DAS! Der Raum! Der Raum des Bewusstseins, der formlose Raum des Bewusstseins. Du bist das, worin alles erscheint. Die Stille, in dem die Welt steht und vergeht.
Das ist nicht etwas, das ich glauben muss, sondern etwas, das sich prüfen und erkennen lässt und das in jedem Moment.
Wie kann ich es in jedem Moment erkennen, dass ich nichts bin, das Form hat, sondern das was tiefer liegt und die Formen ermöglicht?
Wie kann ich erkennen? Wenn ich nur glaube dass es so ist, ist es auch wieder nur eine Gedankenform. Wir glauben, dass wir formlos sind… eine Gedankenform.
Wie kann ich in jedem Moment erkennen, die tiefere Realität die „ICH BIN“? Die relative beschränkte Realität, die kommt und geht. Die, die ich bisher glaubte zu sein, in der ich mich suchte, aber mich nie fand. Daher war das Leben so frustrierend. Ich habe mich immer im Gegenständlichen des Lebens gesucht, an der Lebenssituation, die nie Zufriedenstellend ist. Sie kann gar nicht zufriedenstellend sein. Die einzige Dimension, in der wirklicher Friede zu finden ist, ist jenseits der Formen in DIR. Das ist die einzige Dimension, die zeitlos ist. Denn Formen uns Zeit gehören zusammen.
Zeit existiert auf der Ebene der Formen. Natürlich Vergangenheit und Zukunft.
In dir ist etwas, was tiefer ist als die Zeit.
Zurück zur Frage, wie kann ich in jedem Moment wissen, besser gesagt, in dem einzigen Moment den es gibt. Denn der Gedanke, jeder Moment, ist ein Gewohnheitsgedanke, denn jeder Moment bedeutet zu verwechseln, die Form, die dieser Moment annimmt, mit der Essenz dieses Momentes. Dem Jetzt.
Was geschieht in diesem Moment? Es ist nicht die Essenz dieses Momentes. (Der Begriff Essenz ist ein lateinischer Begriff – essentia von esse Sein)
Wenn man es verwechselt, dann glaubt man, dass jeder Tag von tausenden Augenblicken von Momenten besteht. Es entsteht immer wieder etwas anderes. Andere Wahrnehmungen, anderer Kontext, anderer Erfahrungen und vieles mehr. Man glaubt dann, mein Leben besteht aus Millionen von Momenten.
Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man, dass immer nur jetzt gibt. Man spricht von vielen Momenten, aber es ist immer nur der eine Moment. Da muss doch wohl irgendetwas falsch sein, oder?
Nur auf der Oberfläche der Dinge gibt es viele Momente.
Noch einmal mein Hinweis, es hilft nicht, wenn man dieser Aussage Glauben schenkt. Nur das eigene Prüfen, Hinterfragen, ehrlich und akribisch öffnet das Tor zu Sein.
„Leben und Ich bin“ ist untrennbar vom Jetzt. Die Gegenwart oder das Jetzt, ist eine Pforte durch die wir gehen können in die formlose Essenz, die wir sind.