Um etwas zu erkennen, muss man es kennen. Umgangssprachlich benutzen wir das Wort Gefühl.
Was bedeutet für dich „Fühlen“ – oder „Gefühl“?
Betrachten wir es gemeinsam.
Fühlen hat in seinem Ursprung das Empfinden und das Gefühl.
Unter Empfindung versteht sich
- spitz-stumpf
- hart-weich
- kalt- warm
- trocken-feucht
- hell-dunkel
Das ist für jeden in der Kommunikation klar nachvollziehbar.
Das Gefühl hat drei Aspekte, die da wären:
- Sympathie
- Antipathie
- Empathie
Wenn „Gefahr“ besteht, werden in Bruchteilen von Sekunden Signale vom limbischen System an unseren Hirnstamm/Stammhirn gesendet, der den Körper in Alarmbereitschaft versetzt und unser autonomes Nervensystem aktiviert.
Das Reptiliengehirn, der älteste Teil in der Evolution gesehen, ist das primitivste Gehirn, aber seit jeher überlebenswichtig. Hier befinden sich auch unsere drei Notfallprogramme KAMPF, FLUCHT und ERSTARRUNG, die anspringen, wenn die Amygdala dem Stammhirn signalisiert, dass hier Gefahr besteht.
Diese kurze Erläuterung war erforderlich, um die unterschiedlichen Funktionen der Gefühle darzustellen.
Emotionen sind Gefühle in Bewegung. Die wichtigsten Emotionen wurden von Forschern in sechs Kategorien unterteilt
- Glück
- Trauer
- Wut
- Angst
- Ekel
- Überraschung
Neuste Studien sprechen 26 statt 6 Emotionen. Doch das ist für die Betrachtung hier nicht relevant. Alle Gefühle sind miteinander verknüpft und ergeben so ein dichtes Netz von Emotionen.
Gedanken zu unserem Fühlen:
Gefühle entwickeln sich aus Sympathie und Antipathie. Wir sollten uns bewusst sein, dass Sympathie und Antipathie nur über uns, also nur jeden selbst etwas aussagen! Sie sagen nichts über den anderen etwas aus! Es sagt nur etwas aus, wie wir empfinden, wie wir reagieren, gefühlsmäßig! Sympathie und Antipathie sind die schlechtesten Ratgeber, wenn es um Beurteilung von Wahrheiten geht. Dafür sind sie nicht geeignet.
Gefühle sind wunderbar geeignet für unser persönliches Innenleben. Das was uns schmeckt und nicht schmeckt. Das was uns gut tut und nicht gut tut. Dafür sind Sympathie und Antipathie da. Sie bilden die Möglichkeit unseres individuellen Lebens.
Gefühle bewusst und geordnet wahrnehmen zu können, ist ein gesteigertes Maß an Achtsamkeit erforderlich.
Jeder Interessent kann an dieser Stelle weiterforschen. Es bleibt spannend.
Hier machen wir einen Gedankensprung.
Eine weitere entscheidende Information, unser Körper fühlt nicht. Das macht die Zentrale im Kopf. Dazu stehen unsere bewussten und unbewussten Erfahrungen zur Verfügung. Hilfreich zu wissen ist, dass die unbewussten Erfahrungen millionenfach mehr sind als die bewussten Erfahrungen. Andere Bezeichnungen für unser Unbewusstes sind mentaler Körper oder Zellgedächtnis, möglicher Weise hast du noch andere Begriffe dafür schon wahrgenommen.
Dein Zellgedächtnis vergisst nichts, selbst zig Generationen zurück befinden sich hier gespeichert.
Wie kannst du dein Zellgedächtnis erkunden?
Das beginnt mit dem Wahrnehmen. Bekannte Wahrnehmungen sind das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen (siehe oben). Dazu kommt die eher unbekannte Wahrnehmung, Gedanken. Es sind die Möglichkeiten deiner Beobachtung, meist sehr subtil. Darüber mehr in einem der nächsten Posts.
Das, was du wahrnimmst, wird zuerst von deinem Stammhirn verarbeitet und als Sympathie oder Antipathie gewertet. Darauf hast du bewusst keinen Einfluss. Hier gibt es nur die Reaktion: „Flee and fight“ oder fliehen und kämpfen, das sind die Signale vom Reptiliengehirn und das Frontalhirn ist zu diesem Zeitpunkt außer Betrieb.
Das Zellgedächtnis reagiert sofort mit Druck. Dazu gleich ein Beispiel: Gehe zurück in eine Situation, in der du gerade oder vor einiger Zeit, dich aufgeregt hast. Vieleicht dein Kontoauszug, eine Strafzettel am Auto, jemand hat sich an der Kasse vorgedrängt oder etwas ähnliches.
Beobachte wie dein Körper sich verhält. Vielleicht ein ungutes Gefühl im Brustbereich, der Atem wir flacher, ein Drücken im Hals oder ein Klosgefühl, dass sich eventuell der Rückenbereich verspannt, ein ungutes Gefühl im Bereich Solarplexus. Beobachte erst einmal, was in deinem Körper passiert, wenn du an eine negative Situation denkst. Was ist jetzt da? Was passiert in deinem Körper?
Lerne zu verstehen, dass dein Körper reagiert. Der reagiert ständig! Du bist nur nicht gewöhnt im Alltag hinzuhören, hinzuschauen und nicht hinzufühlen. Jetzt tust du es gerade.
Du bist jetzt gerade im Kopf der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin und beobachte jetzt mal in meiner Laboranordnung in der Versuchsreihe meinen Körper. Damit ich meinen Körper kennen lernen kann, brauch ich dieses Experiment. Ich gaukle meinem Körper, meinem Gehirn gerade vor, dass diese Situation gerade stattfindet. Dein Gehirn kann zwischen Realität und Fiktion nicht unterscheiden.
Wenn du jetzt bewusst an etwas negatives denkst, das wäre die Übung, siehst du dieses Bild vor deinem inneren Auge und dein Gehirn denkt, es ist jetzt gerade die Realität, die du schon einmal erlebt hast. Allerdings glaubt dein Gehirn immer noch, das ist diese Realität. Du bist immer noch oder wieder dort. Dein Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen Fiktion und Realität.
Wenn du dich da rein assoziierst, z.B. über deine Augen, bringst du dich zurück in diese Erfahrung.
Du weißt, dass es eine Fiktion ist, du weißt, dass es vorbei ist, dein Körper nicht!
Das ist der Trick dabei!
An der vergangenen Situation konntest du gar nicht s tun. Das ging alles viel zu schnell. Dein Körper war in der damaligen Situation im Alarmzustand, hat reagiert, und du hattest damals noch nicht mal richtig mitbekommen und selbst wenn du es mitbekommen hast, konntest du in diesem Moment nichts tun, denn dein autonomes Nervensystem reagiert sofort nachdem was eben gelernt hat in der Vergangenheit. Eben zu oder fliehen zu kämpfen oder zu erstarren und du konntest es nicht ändern.
Das wird dein ganzes Leben so ablaufen, wenn du nichts änderst!
Du hast jetzt die Möglichkeit, durch deinen Labortest, die Beobachtung als Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin deinen Körper kennen zu lernen und weißt, jetzt kann ich das ändern.
Du musst nur wissen, dein Stammhirn (Reptiliengehirn) reagiert immer zuerst und das ist außerhalb deiner Kontrolle und das kannst du auch nicht verhindern.
Das bedeutet, es laufen Dinge ab, die du nicht steuern kannst. Die bestimmen dein Leben und diese Situation, in der du dann steckst. Du kannst nie vorherwissen, was passieren wird. Aber du kannst es zu jeder Zeit später machen. Soweit die Kurzfassung zum ersten Wahrnehmungsschritt.
Du kannst natürlich lernen, dich in die momentane Situation einzuklinken und du kannst viel dafür tun, dass es immer weniger wird und irgendwann aufhört.
Also, wann beginnst du dein Traniges Lager, um zu erkunden, wie dein Körper reagiert, wenn er Stress hat?
Wann möchtest du deinem Körper seine unbewussten Anteile annehmen und bewusst machen, damit keine Fiktionen als wahr annimmt?
Wann hast du Lust dich zu ENTDECKEN?
Entdecke dein Gefühl, eben dieses Gefühl das rein über die Wahrnehmung dein Zellgedächtnis aktiviert und vom Stammhirn bewertet wird, bevor du Einfluss vom Gehirn aus nehmen kannst. Das ist der Effekt des Achtsamkeit-Stärkung.