…wie Sie das bildhafte Sprechen als Herzstück Ihrer Kommunikation nutzen! Aristoteles formulierte es schon vor 2500 Jahren:“ das bei weitem Größte ist es, ein Meister der Metapher zu sein“.
- Was sind Metaphern?
- Für wen sind Metaphern?
- Warum sind sie so wichtig für eine wirkungsvolle Kommunikation?
- Wo kann man metaphorische Sprache lernen?
Das alles erfahren Sie hier…
Was sind Metaphern?
Das Wort „Metapher“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Übertragung“. Eine Metapher ist „eine rhetorische Figur, die das Gemeinte durch eine Vorstellung (meist ein Bild) zum Ausdruck bringt, die aus einem ganz anderen Bereich stammt und keine reale Beziehung zum Gemeinten hat“. In einfachster Art finden Metaphern jederzeit Anwendung in unserem Sprachgebrauch. So zum Beispiel, um Vergleiche anzustellen: „So weiß wie Schnee“, „So dick wie zwei Finger“, „So schön wie ein Gemälde“ … Es ist sehr wichtig zu wissen, dass ein Sprechen in Bildern hilfreich ist, um das auszudrücken, was sich sonst nicht in Worte fassen lässt. Das Sprechen in Metaphern ist die bildhafte, rechtshirnige Sprache, die Raum für Zukünftiges eröffnet. Ohne diese Möglichkeiten würde es uns oft sehr schwer fallen, unserem Gegenüber die eigenen Vorstellungen plausibel zu machen. Komplexere Metaphern sind Geschichten, die oft mehrere Bedeutungsebenen haben. Was genau dabei geschieht? Beim Erzählen einer Geschichte wird der bewusste Anteil in uns auf „elegante“ Weise abgelenkt. Gleichzeitig wird eine unbewusste Suche nach Bedeutungen und Ressourcen aktiviert (das kritische Filter) Der rote Faden der Geschichte vertreibt dem linken Gehirn angenehm die Zeit und die Botschaft gelangt direkt ins Unbewusste. Die ältesten und bekanntesten Anwendungen sind die Märchen. Erinnern Sie sich? Märchen beginnen meist mit „Es war einmal …“ und enden mit „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Ihre linke (logische) Gehirnhälfte erkennt sofort, dass dies ja nichts mit IHNEN zu tun hat. Es handelt sich um Andere und berührt Sie (scheinbar) nicht weiter. Doch hier liegt die Fehlannahme, denn genau hier wird die Metapher aktiv. Ihre rechte Gehirnhälfte, die emotionale, nimmt die Botschaft ungefiltert auf und verankert sie.
Für wen sind Metaphern?
Und warum sind sie so wichtig für eine wirkungsvolle Kommunikation? Anthony Robbins hat einmal gesagt:
„Die Qualität Deiner Kommunikation
bestimmt die Qualität Deines Lebens.“
Metaphorische Sprache ist für erfolgreiche Menschen in jeder Branche ein MUSS: Unabdingbar für alle Ärzte und Heilberufler. Der Patient, Klient oder Kunde versteht kein Fachchinesisch. Um jedoch die Ressourcen effektiver nutzen zu können, den eigentlichen Heilerfolg anzustoßen und zu beschleunigen, benötigen beide – Arzt und Patient – verständliches Wissen. Sehr wichtig ist das Beherrschen von metaphorischer Sprache auch für die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. Der Kunde kauft erst dann, wenn er dabei Stolz, Vergnügen, Profit oder Frieden empfindet (4 P’s = Pride, Pleasure, Profit oder Peace). Sie glauben das nicht? Seien Sie ehrlich zu sich selbst und hinterfragen Sie bei sich, warum Sie einen bestimmten Artikel oder eine bestimmte Dienstleistung kaufen? Es ist IMMER mindestens eines der 4 P’s ausschlaggebend; nicht selten mehrere oder sogar alle! Wie sieht die Praxis aus? Experten stellen z. B. super-umweltfreundliche Autos her, Dienstleister kreieren die besten Serviceleistungen, Architekten entwerfen die perfekten Öko-Häuser usw. Jetzt gilt es, diese Angebote dem Verbraucher „schmackhaft zu machen“ (haben Sie die Metapher bemerkt?) und ihn zum Kauf zu animieren. Doch die Endverbraucher wissen noch nicht, dass diese Produkte oder Dienstleistungen wesentlich zur Steigerung ihrer Lebensqualität oder ihres Wohlbefindens beitragen. Jetzt heißt es, geschickt und mit Zielstrebigkeit seine Produkte an den Mann zu bringen. Die Brücke hierfür ist die bildhafte und nachhaltig wirkende Kunst des Redens. Um seine Waren und Dienstleistungen gewinnbringend zu platzieren, wird auf die Ressourcen des Zielpublikums zugegriffen. Genau hier setzt die Wirkungsweise der metaphorischen Sprache ein. Ein Beispiel finden Sie am Ende des Artikels. Lesen Sie den nächsten Absatz zweimal durch und wiederholen Sie dann das Gelesene ohne dabei auf den Text zu schauen. „Zweibein saß auf Dreibein und aß Einbein. Da kam Vierbein und nahm Zweibein das Einbein ab, worauf Zweibein mit dem Dreibein auf Vierbein schlug und Vierbein darauf hin das Einbein fallen lies.“ Können Sie diesen Text nach zweimaligem Lesen exakt wiedergeben ohne hinzuschauen? Nein? Dann ist hier die Hilfe: Stellen Sie sich vor, das Zweibein ist ein Mensch, das Dreibein ein dreibeiniger Stuhl, das Vierbein ein Hund, und das Einbein ein Hähnchenschenkel. Jetzt haben Sie die Bilder im Kopf, „wie ein Mensch auf einem Stuhl sitzt und einen Hähnchenschenkel ißt. Da kommt ein Hund und nimmt dem Menschen den Hähnchenschenkel ab. Der Mensch nimmt darauf hin den Stuhl und schlägt auf den Hund, der wiederum den Hähnchenschenkel fallen lässt.“ So, der Text ist jetzt auch in hundert Jahren noch in Ihnen abrufbar. Jetzt können Sie verstehen, was es bedeutet, mit Hilfe von Metaphern eine Geschichte in Ihrem Gedächtnis zu verankern. Mit dem folgenden Abschnitt möchte ich Ihnen noch einige nützliche Hinweise geben, was die metaphorische Sprache unter anderem beinhalten sollte. Die Wirkung der Kommunikation zu steigern bedeutet, die sinnliche Wahrnehmung der betreffenden Person zu erreichen. Dies erreichen Sie mit Worten und Redensarten in Ihrer metaphorischen Sprache. Schauen Sie sich die fünf wichtigsten Sinneskanäle mit Beispielen an und wie Sie damit den „gefühlsmäßigen Zugang“ zu einer Person erreichen:
Worte:
visuelle – bildhafte Einsicht, Vorschau, Aussicht, Fokus, visualisieren, hinsehen, schauen, zeigen… auditve – über den Ton Stille, Rhythmus, Schall, Geräusch, betonen, verkünden, verständlich, ruhig… kinästhetische – das Fühlen betreffend Kontakt, Druck, begreifen, anfassen, sanft, fest, warm, rau … olfaktorische – den Geruch betreffend duftend, verraucht, parfümiert, wohlriechend … gustatorische – den Geschmack betreffend süß, salzig, bitter, saftig … neutral überlegen, denken, bewerten, erinnern, motivieren, entscheiden …
Redensarten:
visuell – Einen trüben Blick haben – Ich schaue darauf zurück … – Es erscheint mir … auditiv – In Harmonie leben – Wort für Wort – Halt deine Zunge im Zaum – Laut und deutlich – Da klingelt’s in den Ohren kinästhetisch – Ein harter Bursche – Halte dich unter Kontrolle – Es ging bis auf die Knochen – An der Oberfläche kratzen olfaktorisch und gustatorisch – Eine bittere Pille – Eine süße Person – Lunte riechen Zurück zu den Metaphern. Auch Gedichte sind oft wahre Meisterwerke voller Metaphern und Analogien. Ein Beispiel aus der Poesie: „Das Alter verhält sich zum Leben wie der Abend zum Tag.“ Der Dichter nennt also den Abend ‚Alter des Tages‘ oder das Alter ‚Abend des Lebens‘ oder ‚Sonnenuntergang des Lebens’… Jetzt ein Beispiel dafür, wie Sie Ursache und Wirkung von negativen Emotionen erläutern könnten: Wenn in Ihrem Fahrzeug im Amaturenbrett die rote Ölkontroll-Lampe leuchtet, wissen Sie, dass Ihr Motor zu wenig Öl hat. Dann kommen Sie (hoffentlich ;-)) auch nicht auf die Idee, das Lämpchen zuzukleben und so zu tun, als brenne es nicht mehr. In Kürze würden Sie die Tragweite Ihres Handelns erfahren, da dieser Mangel an Öl den Motor Ihres Fahrzeuges zerstören würde. Die Analogie hierzu: Wenn Sie Ihre negativen Emotionen nicht beachten – sprich „zukleben“, als nicht vorhanden abtun, ignorieren, übergehen – , wird dies für Sie unangenehme Folgen haben. Das sollte jetzt aber keine Suggestion sein 😉 Sie sind jetzt neugierig geworden und möchten noch mehr darüber wissen? Dann rufen Sie doch gleich an oder senden eine Mail. Ich suchen weitere metaphorische Geschichten und Analogien. Haben Sie eine greifbar? Dann freue ich mich sehr über Ihre Zusendung. Sie haben auch welche und möchten diese der Webgemeinde zur Verfügung stellen? Senden Sie mir Ihre metaphorischen Geschichten zu. Ich werde sie mit Ihrem Namen und Ihrer Web-Adresse gerne auf meiner Homepage veröffentlichen. Zum Abschluss hier noch eine kleine Metapher für Sie:
Der Tempel der tausend Spiegel
Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe. Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind. (gefunden auf der CD des Buchs „Erfolgsprinzipien der Optimisten“ von Nikolaus B. Enkelmann)
Achtsamkeit – gefunden bei Frank Obels
Ein Indianer, der in einem Reservat wohnt, besucht seinen weißen Freund in der Großstadt. Der Indianer ist verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und von der schlechten Luft. Die Freunde gehen die Straße entlang. Plötzlich bleibt der Indianer stehen und sagt: “Ich höre irgendwo eine Grille zirpen.” “Du musst dich täuschen, hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn, dann würde man sie niemals bei diesem Lärm hören.” Der Indianer geht ein paar Schritte und bleibt vor einem mit Efeu bewachsenen Haus stehen. Er schiebt die Blätter auseinander und findet die Grille. “Klar hast du die Grille zirpen gehört. Dein Gehör ist besser geschult als meines”, meint der weiße Freund. Der Indianer schüttelt den Kopf. “Das Gehör eines Indianers ist nicht besser als das eines weißen Mannes. Ich werde es dir beweisen.” Der Indianer greift in seine Tasche, holt ein Geldstück heraus und wirft es auf den Gehsteig. Sofort bleiben mehrere Passanten stehen und sehen sich um. “Siehst du mein Freund, es liegt nicht am Gehör. Was wir wahrnehmen, liegt ausschließlich an der Richtung unserer Aufmerksamkeit.” (unbekannter Verfasser)