Subjekt
Der Begriff Subjekt hat seine Wurzeln als das Zugrundeliegende. Ohne Hintergrund keinen Vordergrund.
Objekt
Objekt steht für das Gegenständlich, Wirklich, Tatsächlich, Materie.
Ein Objekt ist eine Sache oder ein Gegenstand während das Subjekt das dahinterliegende beschreibt.
Wird ein Subjekt benannt, wird es zum Objekt.
Warum ist dies hier so erwähnenswert?
Wenn dem Menschen bewusst wird, dass es hinter jedem Objekt ein Subjekt geben muss, und er bereit ist, sich selber ehrlich und tiefgründig zu hinterfragen, ist das ein Weg, um herauszufinden, wer er wirklich ist.
Wer beginnt den Denker zu suchen, den Wahrnehmer oder den Handelnden und dabei die Geduld nicht verliert, den jeweiligen Hintergrund also das Subjekt zu finden, wird den Punkt finden, wo wahrgenommen wird.
Der Suchvorgang beginnt und endet hinter dem Vorhang. Da das Subjekt durch Abwesenheit glänzt und der Verstand dazwischen funkt, weil er zum Objekt wird, braucht man dafür etwas an Durchhaltevermögen.
Es ist jedem Menschen möglich, wenn auch nicht jedem Menschen zugänglich.
Möchten Sie sich erkennen?
Nur indem Sie erkennen was Sie nicht sind, erfahren Sie wer Sie sind. Hilfreich dafür ist das Achtsamkeitstraining.
Lassen Sie diese Aussage auf sich wirken:
„Sein, was-sie-nicht-nicht-sein-können“. Das ist Subjekt.
Bei Fragen freue ich mich auf Ihre Nachricht.
Vielleicht ist das alles, was es zu verstehen gilt?
Wenn das Subjekt rot wäre, könnte es kein Rot geben. Wenn das Subjekt blau wäre, könnte es kein Blau geben.
Wenn das Subjekt ein Tisch oder ein Haus wäre oder irgendeine andere Form oder Gestalt hätte, durch Ton, Geschmack oder Geruch gekennzeichnet wäre, könnten wir diese nicht erkennen.
Wenn das Subjekt irgendein Objekt wäre, ein materielles oder begriffliches, könnte es kein Objekt, sei es materiell oder begrifflich, geben.
Warum?
Weil das Subjekt als Objekt nicht dessen Subjekt oder das Subjekt irgendeines Objektes sein könnte.
Subjekt muss durchscheinend sein, damit Undurchsichtigkeit zu erscheinen vermag. Subjekt darf kein Ding sein, damit irgendein Ding zu existieren scheinen kann. Subjekt muss Noumenon (d.h. bewusste Wahrnehmung) sein, damit die Phänomene wahrgenommen werden können.
Subjekt muss Abwesenheit sein, damit es phänomenale Anwesenheit geben kann.
Subjekt ist der Sinn aller großen Worte, die das Urletzte zu bezeichnen suchen: Das Absolute, Dao, Realität, der Eine Geist, Geistessenz; Reines Bewusstsein, Brahma, das Eine usw. usw.
Sie alle weisen nur auf das Subjekt hin: Das Subjekt, das niemals ein Objekt sein kann.
Aber weil kein Objekt als ein Ding an sich existiert, scheint es nur als ein Objekt des Subjektes zu existieren.
Als solches kann es nicht Ding sein: Es ist nichts als das Subjekt, und phänomenal ist das Subjekt nichts als sein Objekt.
Daher sind sie eins – aber es gibt kein „EINES“!
Ein Paradoxon… Es ist eine Aussage, die scheinbar oder tatsächlich einen unauflösbaren Widerspruch enthält, daher vom Verstand nicht begriffen werden kann.
Subjekt muss immer die Abwesenheit phänomenaler Anwesenheit sein: Objekt (Anwesenheit) muss immer die Anwesenheit der noumenalen Abwesenheit sein. Zeitlosigkeit muss immer die Abwesenheit der phänomenalen Zeit sein. Zeitlichkeit muss immer die Anwesenheit der phänomenalen Abwesenheit der Nicht-Zeit sein.
Gebunden sein
Solange wir mit einem Objekt identifiziert sind, heißt das Gebunden-sein. Solange wir mittels eines Objektes oder als Objekt denken, handeln, und leben, heißt das Gebunden-sein.
Solange wir uns selbst fühlen, als wären wir ein Objekt, oder glauben, wir wären ein solches (und ein „Selbst“ ist ein Objekt) heißt das Gebunden-sein.