Die Trennung im ICH BIN
Der Seins-Zustand des Menschen ist das „Ich- BIN“. Es ist der Zustand, der niemals verlassen werden kann. Der Mensch kann nicht Nicht-Sein. Es ist sein natürlicher Zustand. Eine Ameise kann nicht Nicht-Ameise sein. Eine Biene kann nicht Nicht-Biene sein. Eine Rose kann nicht Nicht-Rose sein.
Der Mensch wird durch die Möglichkeit, das prägen des Verstandes, der seit Lebensbeginn Konditioniert wird, ein getrenntes Ich zu entwickeln und dies als wahres Ich, oder richtiger gesagt als illusionäres Ich zu interpretieren.
Es ist die Illusion der Trennung.
Es ist das Ich, mit dem man sich identifiziert. Das „Ich Bin“, ist wie ein Gefäß, der Inhalt ist die Konditionierung, die Geschichte des Menschen, das was aus gesagtem und erlernten Wissen die Füllung ergibt. Das ist enthalten, was andere mir angetan haben, oder was ich anderen angetan habe. Da sind Erfolge und Misserfolge, wie man diese auch interpretieren mag. Der Inhalt des Glases von „Ich-Bin“, ist alles eine Ansammlung von Gedankenformen und nennt es „ICH“.
Die Gedankenformen werden lose zusammengehalten mit einer Art Haut und wir könne es auch den Namen nennen, mit dem man sich identifiziert. Ist übrigens das erste, was das Kind lernt. Die Freude der Eltern ist groß, wenn das Kind das erste Mal seinen Namen sagt.
Es ist der Start,, der Beginn, sich mit einer Gedankenform zu identifizieren und nennt diese „ICH!“ Dann sammeln sich die Dinge in dieser Form und anderen Formen an. Das „Ich-Bin“ wird in-form-iert. Das Spielzeug des Kindes wir langsam zu seinem, und die Entwicklung des Egos nimmt seinen Lauf. Schon da beginnt der Schmerz für das Kind. Wenn jemand das Spielzeug wegnimmt, was ja jetzt das eigene, also meines ist, und ich hatte mich identifiziert und die Gedankenform „MEIN“ macht es so schmerzhaft, wenn jemand dem Kind das Spielzeug wegnimmt.
Das scheint das Schicksal des Menschen zu sein und jeder muss dadurch gehen. Der Mensch muss sich verlieren an die Dinge dieser Welt. Und das Spielzeug ist nur der Anfang.
Das Spielzeug ist nicht wirklich wichtig. Kinder verlieren schnell das Interesse daran. Ein Tag ist das Teil wichtig, am andern Tag ein anderes Ding. Doch wenn jemand das Spielzeuge wegnimmt, ist der Schmerz groß und das Kind weint. Dann bekommt es das Kind wieder und am nächsten Tag ist es nicht mehr von Interesse.
Es war nie das Spielzeug, was den Schmerz verursachte, sondern es war die Gedankenform „MEIN“ es gehört mir. Es ist ein Teil von mir.
Es ist der Beginn, seine Identität, sein Selbstgefühl aus Gedanke zu beziehen. Dann sammeln sich immer mehr Gedanken-Formen an, mit denen ich mich identifiziere. So wird das gedankliche ICH-Gebäude gebaut.
Das bin dann ICH und MEINE Geschichte. Das ist die Illusion, wenn das Wort ICH ausgesprochen wird.
Der kleinste Schritt und der längste Weg
Hinter dem waren Begriff ICH steckt einerseits die tiefste Wahrheit. Das „ICH BIN“ das SEIN. Doch bei den meisten Menschen wird, wenn das Wort ´ich´ ausgesprochen wird, ein Gedankengebilde. Dieses Gebilde heiß aber meine Geschichte.
Hier beginnt die Unmöglichkeit, dass sich diese Gebilde jemals für längere Zeit erfüllt fühlen kann.
Diese Gedankengebilde lebt nur von der Unerfülltheit. Es würde sogar durch lang-zeitige Erfüllung zusammenbrechen. Es braucht zu seiner Erhaltung die Konflikte und Probleme. Nur dann kann ich über mein problematisches ´ich´ nachdenken, mit anderen darüber sprechen, anderen meine Geschichte erzählen. Mir selbst im Kopf meine Geschichte erzählen. Das ist dann Kopfkino pur.
Weitere Eigenschaften und Nahrung für den Erhalt des Gedankengebäudes sind; Wenn andere Menschen geduldig sind, kann ich ihnen meine Gedankenformen, die Geschichte erzählen, und die können dann bestätigen, ja du hast Recht, das ist furchtbar. Die Bestätigung, du hast Recht unglücklich zu sein u.s.w. So, und jetzt der Wechsel, ich erzähle dir meine, dann kannst du bestätigen, dass meine Geschichte auch Realität hat. Wir bestärken uns in diesem Selbstgefühl, dass die Geschichte so wirklich ist.
Das ´Ich´ das sich bezieht aus der Geschichte, erhält sich dadurch, dass man ständig in Konflikt ist mit anderen. Diese ICH-Form, die aus Gedanken besteht, braucht den Konflikt mit anderen um die eigene Identität aufrecht zu erhalten. Es braucht Probleme. Probleme sind der Konflikt mit Situationen. Es ist für das Abgetrennt Ich überlebensfähig, wenn es das NICHT-ICH hat, genannt die ANDEREN!
Je stärker man sich identifiziert mit, diesem gedanklichen ICH-Gebäude, desto mehr braucht man die ANDEREN und fürchtet man die ANDEREN.
Das Ich-Gebäude braucht die Anerkennung, das Lob, auch ihren Neid. Irgendetwas muss ich von den ANDREN haben. Ich habe mehr als er, mehr als sie, ich muss Recht haben über den ANEDEREN und einen ungeheuren Drang danach nicht im Unrecht zu sein, wenn Leute diskutieren. Sie verteidigen ihren Standpunkt.
Was ist ein Standpunkt? Ein Standpunkt ist eine gedankliche Position! Ein Gedanke, mit dem ich mich identifiziere. Daraus resultiert die Behauptung. Bezweifelt dies jemand, fühle ich mich in meiner Identität bedroht. Es ist auch ein Teil dieses gedanklichen ´ichs´. Nicht selten werden Menschen, über eine Position des NICHTS, dann gewalttätig. Es ist nur die Verteidigung ihres illusionären selbst.
Das illusionäre selbst muss Recht behalten, dann fühlt es sich stärker. Es bedeutet nur, dass sich das illusionäre ´ich´ verstärkt hat. Für die Illusion fühlt sich dies gut an.
Das „ICH BIN“
Da ist etwas, das wahrnimmt was innen und außen geschieht.
Was du außen sehen kannst geschieht in dir. Auch was du innen sehen kannst, geschieht in dir – gleichzeitig und mühelos. Da ist etwas, das-was- wahrnimmt und das bist du und es ist jenseits von innen und außen.
Durch die Stärkung der momentanen Achtsamkeit kannst du vielleicht entdecken, dass du das, was da herausschaut, auch gleichzeitig Gedanken und Gefühle mühelos wahrnehmen kann. Schließlich ist das, was da herausschaut, nicht abhängig von dem Gedankengebäude, nicht von den Aktivitäten oder eine Übung. Durch das Prüfen kommst du in eine Erfahrung, die dem Verstand verborgen bleibt. Das ist Einheit. Das ist Liebe. Das ist Jetzt.