Sein ist nicht Tun
Es gibt Sein und es gibt Tun sind unterschiedliche Qualitäten.
Die Prägung dazu begann schon als Kind. Hat man dich gefragt, was du gerade machst und du hast geantwortet, ich bin hier, kam sofort die Frage, hast du nicht zu tun, kannst du nicht jetzt dies oder jenes tun? Es fällt den meisten schwer zu sagen: Ich bin!
Wo ist das Sein?
Nimm ein Bild, wenn möglich, wo du in die Schule kamst. Wo ist der/die, auf dem Bild von damals?
Es gibt etwas, was immer noch da ist, aber es gibt auch etwas, das sich verändert hat. Es wäre ebenso falsch das abzustreiten, wie auch abzustreiten, was immer noch in dir da ist.
Das was du immer bist, deine wahre unveränderliche Qualität, das ist das SEIN. Das ist das Selbst. Das Ego kommt in unterschiedlichen Formen daher. Das hat seine Berechtigung. Es ist ein wunderbares Spiel, solange du das Selbst nicht vergisst.
Dazu gibt es das Kutschenmodell Gurdjieffs:
Er spricht von einer Kutsche, die von den 4 Temperamenten gezogen wird:
- FahrgästIn Bewusstsein, Ich, Wille
- KutscherIn Denken, Ego
- 4 Pferd 4 Temperamente-Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker, Sanguiniker
- Kutsche Physischer Körper
Auf dem Kutschbock sitzt das Ego und versucht mit diesen Temperamenten irgendwo die Richtung zu lenken. In der Kutsche selber, die den Körper symbolisiert, da sitzt das Selbst und wird gezogen von all diesen Dingen. Erst, wenn das Selbst an die Scheibe klopft, das kann es jederzeit, und sagt, ich gebe jetzt an wo es hingehen soll, dann kommt Ordnung in dieses Konzept.
Das ist das, was jetzt in uns ansteht.
Ansonsten ist es die Regie des Egos. Das in Wahrheit niemals wirklich die Regie führt, weil es gar nicht vorhanden ist. Das Ego ist eine Fiktion der sich ständig ändernden Strukturen. Es ist nichts anderes als eine illusionäre Struktur, aber sie kann in unserer modellhaften Wahrnehmung der Welt sehr real sein.
Es ist der Versuch des Verstands immer die Zügel zu halten. Das ist genau der Punkt. Der Verstand kommt auch in Konfrontation mit dem was ihm begegnet, was er nicht greifen kann. Er versucht sich Ordnung zu schaffen, indem er auf Erkenntnisse der Vergangenheit zurückgreift. Prognosen in die Zukunft machen, Abwägungen machen, das in bester Absicht. Er begreift natürlich nicht, dass er immer nur Fragmente herauszieht und dass es immer nur und ausschließlich Interpretationen sind.
Im Verstandesmodus herrscht immer die Polarität und diese kann auch immer zur Begründung und Erklärung herangezogen werden.
Der Verstand kann sich immer die Welt bauen wie er will.
Damit er das nicht in jedem Fall tut, bekommt aus allen Medien die entsprechende Erklärung und das wirkende Hinterfragen entfällt. So saugt der Verstand alles auf, wie ein Schwamm. Wird das erst einmal bewusst, kann es sich verändern.
Es verändert sich dahingehend, dass du Illusion durchschaust. Zu erkennen, dass du die Illusion selber erzeugst und diese sich auflöst und wieder durch einen neue Illusion ersetz wird bis dann ein Punkt kommt, wo diese Identifikation mit der Illusion endet. Du stellst feste, dass Leben abläuft, und das Leben in dir abläuft. Dass es aber für diese Person, für die du diese hieltst, eigentlich gar nicht so viel zu tun hat.
Ich wiederhole meinen Hinweis, mir es nicht zu glauben weil es hier steht, sondern es selber zu untersuchen, zu überprüfen und dies ehrlich akribisch und ernsthaft. Hilfe dazu bietet mein Coaching.