Alles Überprüfen
So hat es in Leben jedes Einzelnen begonnen. Das Objekt wurde wahrgenommen und mit allen Sinnen überprüft. Der Geschmacksinn machte dabei die meiste Erfahrung. Die Neugierde ließ die Augen auf Such gehen, der Tastsinn wollte dauern beschäftigt werden.
Erfahrungen machen, so nennt man es heute noch und freut sich, wenn Kinder auf Entdeckungsreise gehen.
Lernen durch überprüfen gibt die tiefste Erfahrung. Am Wort „HEISS“ lässt es sich gut erkennen. Bevor ein Kind keine Erfahrung mit diesem Begriff hat, ist es eher unvorsichtig. Einmal verbrannt, löst der Begriff ein vorsichtiges Verhalten aus.
Im weiteren Lebensverlauf lernt der Mensch mehr auf das zu hören und das anzunehmen, was von außen vorgegeben wird. Je besser man diese Empfehlungen annimmt, umso größer die Belohnungen. Das wurde immer mehr zur Gewohnheit.
Aus der Gewohnheit „Überprüfen“ fand der Wandel zur Gewohnheit „Konsum“ statt. Damit ist die Türe offen für Werbung, Propaganda und viele anderen Beeinflussungen. Gut zu beobachten in der Wirtschaft. Dort spricht man von Konsumenten, nicht von Kunden.
Warum ich hier dieses Thema erwähne?
Um einen natürlichen und wertvollen Lebens-Wandel zu ermöglichen, ist es unumgänglich, sich wieder auf natürliche Gewohnheiten zu besinnen und sich nicht länger auf Vorgekautes – regards digest – zu verlassen.
Jede Lebensveränderung ist eine Veränderung der Gewohnheiten. Ist die Gewohnheit der Überprüfung lange vernachlässigt worden, nimmt die Aktivierung ein wenig Energie und Zeit in Anspruch, hier wieder achtsamer zu werden. Die Gewohnheit der Achtsamkeit geht dem Menschen nie verloren.
Hin und wieder weise ich auf das Überprüfen hin. Das Überprüfen ist wahrscheinlich nicht schwer. Wenn dein Geist aber nicht ans Üben gewohnt ist, mag es dennoch etwas schwerer fallen, Klarheit zu erlangen. Der Geist der meisten Menschen ist derart beschäftigt, dass er unfähig ist sich auf derart akkurate, subtile Werkzeuge einzulassen.
Ist der Geist beschäftigt, kann er nix anfangen mit der Überprüfung. Selbst wenn ihm die Erklärungen klar sind, hat dieses Ergebnis keinerlei Auswirkung auf die tägliche Erfahrung. Ja, ja, sagen manche, aber das ändert ja nix daran, dass Bert (oder Erni) mich nicht mehr liebt! Oder eben nicht so liebt, wie ich mir das vorstelle. Oder nicht so liebt, wie er/sie mich lieben sollte, damit ich ihn/sie lieben kann.
Leicht zu testen, wenn die Aussage kommt: „Ja, das kenne ich!“ Bleibt die Frage: „Kennst du es… oder kannst du es?“
Es ist ein Buchstabe, der deine Welt verändern kann.
Kennen bedeutet Oberflächlichkeit, weil das Ergebnis der Überprüfung offensichtlich nur gedacht und keinerlei Auswirkung hat. Das Kind hat den Begriff „HEISS“ gehört, aber Auswirkung hat nur die selbst gemachte Erfahrung.
Wie sonst sollte sonst ein Satz wie „Bert/Erni liebt mich nicht so wie ich geliebt werden muss, um ihn/sie lieben zu können“ nicht als >>nur ein Gedanke << identifiziert wird. Ein Gedanke, der sich denkt, ja, der aber mit mir, mit dem was ich bin nur insofern zu tun hat, als er in meiner Wahrnehmung erscheint. Weil mein beklopptes Gehirn mit dieser völlig bekloppten Vorstellung programmiert ist.
Wäre die Überprüfung effizient gewesen, hätte so ein Gedanke keinerlei Chance als ein paar Sekunden lang, als glaubwürdig oder sogar relevant bewertet zu werden.
Durch achtsames überprüfen lassen sich Gedanken als das erkennen, was sie wirklich sind. Sobald du erkennst, dass du das bist, was wahrnimmt, verändert sich sofort dein Verhalten.
Langes Warten bringt dich nicht weiter. Jetzt, in diesem Moment, kannst du erkennen, ich nehme nur wahr, was geschieht, geschieht.
Es ist Fakt, es wird nicht dadurch Wirklichkeit, dass du es siehst. Das Heidelberger Schloss steht in Heidelberg, ob du es siehst oder nicht. Du bist was wahrnimmt, ob du es gerade erkennst oder blind dafür bist. Die Überprüfung fördert nur zutage, was bereits Wirklichkeit ist.
Weitere wertvolle Hinweise gibt es bei Werner Ablass, der klare Hinweise zum klaren Sehen gibt.