Soll das Leben weiterhin ein einziger Kompromiss sein?
Was uns als Kind noch bewusst war, ist im Erwachsenenalter verschüttet. Bewusstsein, reines Bewusstsein. Als Kinder haben gespielt, Räuber und Gendarm, Pilot auf dem Baum und wussten, es ist nur ein Spiel.
Shakespeares sagte, die ganze Welt ist eine Bühne, wir sind einfach nur Spieler. Je mehr wir diese Spiele spielen, desto mehr sind wir mit der Rolle identifiziert und glauben dann, das bin ich!
Je länger wir diese Spiele spielen, sind wir damit identifiziert und glauben allen Ernstes, das bin ich.
Wir sind teilbar, deshalb oft hin und hergerissen, in der Psychologie nennt man das Double-bind, denn das eine Ziel steht divergent dem anderen gegenüber. Wir sind ver-zwei-felt, wir fallen in zwei. Das bedeutet, wir können unmöglich unser Ego sein. Das ist der Verstand, der um sein eignes Überleben kämpft. Nur, wer sind wir dann??
Wenn wir nicht teilbar sind -dividiere-, dann nennt man das individuelles oder Individuum.
Als Individuum sind wir ganz bei uns SELBST. Aus dem SELBST heraus könne wir etwas, was kein Tier kann, nämlich bewusst Sein. Der Mensch ist hier, in dem er weiß, dass er Tier ist, ist er Mensch. Das macht uns zum Menschen. Aus dem Selbst heraus kann jeder das Ego beherrschen. Darum heißt es SELBSTbeherrschung.
Hier beginnt jeder, sich selbst zu führen. Innerhalb des Verstandes handelt es sich um eine Reiz-Reaktionsmechanismus, bedeutet, auf einen bestimmten Reiz folgt eine bestimmte Reaktion. Da hast du keine Wahl. Jen nachdem, womit der Einzelne identifiziert ist, kommt eine ganz bestimmte Reaktion – nicht Kreation, sondern Reaktion.
Jeder Mensch der uns ärgern kann, bestimmt über unsere Lebensqualität. Aber es gehören immer zwei dazu, einer der unseren Knopf drückt und wir, die wir uns den Knopf drücken lassen.
Du bist nicht das Ego, sondern das Selbst. Daher gehört zu Selbstgesprächen immer eine gewisse Qualität des Gesprächspartners.
Die Frage, bin ich der Sklave meines Verstandes, meine Optionen Ängste, Begierden beherrschen mich, oder bin ich der Meister im eigenen Haus.
Nimm den Satz im Tempel von Delphi, Selbsterkenntnis ist der Sinn des Lebens, steht groß darübergeschrieben, „Erkenne Dich Selbst“.
Das ist die einzige Frage, die wir in diesem Leben jemals beantworten müssen.
Darunter ein kleiner Satz, „Werde der Du bist“.
Einige werden jetzt überlegen, was das bedeutet, denn ich weiß doch wer ich bin, der den ich Spiegel sehe. Nein das bist du nicht.
J. W. von Goethe sagte es so:
Und so lang du das nicht hast,
dieses Stirb und Werde,
bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde.
Die Dominanz des Egos muss zurücktreten, damit wir uns überhaupt führen können.
Damit kommt für mich der wichtigste Begriff: Selbstverantwortung!
Für mein gesamtes Denken, Fühlen und Handeln, alles was in mir vorgeht, dafür bin ich verantwortlich.
Die Türen des Gefängnisses vom Verstand stehen offen, aber die meisten bleiben.
Gelegenheit für jeden, endlich den Mut zu haben, durch diese torlose Tür zu gehen. Am besten beim Osterspaziergang.
Kleine Kompromisse mehr, wenn DU es möchtest.
Cheerio