Leben in Freiheit
Bewusstwerdung des jetzigen Momentes.
Es bedeutet, nicht mehr gefangen zu sein im ständigen Fluss der Gedanken.
Was den Fluss der Gedanken beschreiben würde, ist die Stimme im Kopf, die ständig etwas zu sagen hat.
Sich selbst bewusst zu werden, dass die Stimme im Kopf, die ständig kommentiert und alles immer irgendeine Beziehung zu den Dingen hat, die gerade geschehen. Dass immer irgendetwas sehr oft in der Zukunft weilt und oft auch in der Vergangenheit.
Je älter man wird, desto mehr Zeit verbringt man in der Vergangenheit. Wenn man noch jung ist, verbringt man viel mehr Zeit in der sogenannten Zukunft.
Welche Bedeutung hat es, sich „bewusstwerden“, des jetzigen Momentes.
Es ist eine Art von Aufwachen, als ob man von einem Traum plötzlich aufwacht. In dem Moment wird man sich der Sinneswahrnehmung bewusst, was man sieht, hört, vielleicht auch andere Sinneswahrnehmungen und plötzlich, untrennbar von dem Gegenwartsbewusstsein berührt sein. Es ist ein Stadium der momentanen Achtsamkeit. Es ist plötzlich Achtsamkeit da, und nur mit dieser Achtsamkeit, kann man sich des jetzigen Momentes bewusst werden.
Diese Achtsamkeit, dieses Beobachten kann man sagen, ist das Bewusstsein, wenn das Bewusstsein nicht mehr vom Fluss der ständigen Gedanken beansprucht wird.
Wenn man sich des jetzigen Momentes bewusstwird, verlangsamt sich die Denktätigkeit und hört teilweise vollkommen auf. Man wird sich vollkommen der Sinneswahrnehmungen bewusst aber diese nicht mehr gedanklich benennt.
Reines Bewusstsein beobachtet und nimmt wahr.
Es gehört mit zu der fundamentalsten spirituellen Praxis, sich des gegenwärtigen Momentes bewusst zu werden. Die Achtsamkeit ist ganz auf die Sinneswahrnehmungen ausgerichtet – hier und jetzt.
Man sieht alles viel klarer. Das wunderbare daran ist, man wacht auf aus einer Art Hypnose des ständigen gefangen seins im Fluss der Gedanken, die nie aufhören. Der große Teil der gedanklichen Kommentare, mit denen fast jeder Mensch lebt, jede Stunde, jede Minute, fast jede Sekunde des Lebens ist davon nicht nur unnötig, sondern auch negativ. Dadurch wird in sehr vielen Fällen ein Gefühl des unglücklich seins produziert.
Plötzlich entsteht eine Achtsamkeit, die nicht da war, während man vorher vollkommen identifiziert mit seinen Gedanken war oder anders beschrieben, die Wahrnehmung ist durch die Filter der Gedanken geschehen und wird damit in den meisten Fällen verzerrt. Eben durch das Filter der Gedanken. Die Gedanken haben sofort eine Interpretation des Wahrgenommen und diese Interpretation ist konditioniert von meinem Verstand, der von der Vergangenheit konditioniert ist. Dadurch kann die gleiche Situation von verschieden Menschen, vollkommen verschieden interpretiert werden.
Diese Achtsamkeit ist wie ein Aufwachen.
Der Mensch, der noch nicht aufgewacht ist, noch nie in sich erfahren hat, dass es möglich ist, einen Raum zwischen sich und den Gedanken zu erkennen, der ist im spirituellen Sinne „unbewusst“. Dieser Mensch lebt unbewusst, was im geistigen oder spirituellen Sprachgebrauch nicht bedeutet, ohnmächtig zu sein.
Im spirituellen Sprachgebrauch bedeutet unbewusst, vollkommen identifiziert mit dem Fluss seiner Gedanken zu sein.
Dies macht deutlich, wie wichtig und vorrangig die geistige Wissenschaft für ein erfülltes Leben ist.
Jeder kann es einfach bei sich realisieren.
Cheerio