„Was also ist die Zeit? Wurde Augustinus gefragt:
Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich’s, will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht.“
Zeit! – Eine wichtige Komponente?
Wie oft am Tag sprechen Sie über die Zeit?
Welche Be-Deutung geben Sie dem Begriff Zeit?
Die Aussagen, jetzt keine Zeit zu haben, kann bedeuten:
Ich bin in Eile.
Ich habe etwas Wichtigeres zu tun, als mich mit dir oder der Sache zu befassen.
Manchmal ist es auch nur eine Ausrede.
Es kann ein Abblocken sein.
Ein Gefühl der absoluten Überlastung, meist psychisch, wird so zum Ausdruck gebracht.
Genau und sich selbst gegenüber ehrlich betrachtet, erhalten Sie Ihre eigene Antwort.
Schauen wir uns gemeinsam den Begriff Zeit etwas näher an und nutzen die tiefgründigen Bedeutungen der ZEIT-Geschichte.
Zeit verstehen
Die Griechen in der Antike hatten zwei unterschiedliche Begriffe für die Zeit, Kairos und Chronos.
Der Kairos wurde direkt aus dem Altgriechischen übernommen und bedeutet “günstiger Zeitpunkt (für eine Entscheidung)” oder “entscheidender Augenblick”. In der griechischen Mythologie wird Kairos als Gottheit beschrieben. Er bewegt sich schnell und unablässig, von seiner Stirn hängt eine lange Locke, sein Hinterkopf ist jedoch kahl und glatt. Er ist also die personifizierte Gelegenheit, die es am Schopf zu packen gilt, bevor sie vorbeigezogen ist.
Vom Kairos spricht man im Allgemeinen dann, wenn man den günstigen, den flüchtigen, den alles entscheidenden Augenblick beschreiben will. Ein solcher Augenblick sticht heraus im Fluss der Zeit (Chronos, das zweite griechische Wort für Zeit). Der Kairos ist etwas besonderes und etwas seltenes, geprägt von eminenter Tragweite. Nicht gemeint sind also solch triviale Situationen wie der morgendliche Moment der Entscheidung aufzustehen oder lieber noch fünf Minuten liegen zu bleiben.
Kairos ist die qualitative Zeit, der rechte Zeitpunkt zum Handeln, die Zeit der Gegenwart, die Zeit, die man sich nimmt.
Chronos (Chronometer, der Maßstab für die Zeit) ist im Gegensatz dazu die quantitative Zeit, die Zeit als Rahmen, die Zeit der Bewegung und des Ablaufs, die Lebenszeit, die gegeben ist.
In der griechischen Mythologie ist Kairos der Gott der günstigen Gelegenheit und des rechten Augenblicks. Laut Ion von Chios ist er der jüngste Sohn des Zeus. Chronos ist dagegen der Gott der Zeit (nicht gleichzusetzen mit Kronos, dem Vater des Zeus).
Kairos und Chronos stehen in einem Spannungsverhältnis. Während Kairos die Zeit intendiert, die man sich nimmt, steht Chronos für die Zeit, die man hat, die bemessene Zeit. Der entscheidende Unterschied zwischen Chronos und Kairos besteht darin, dass Chronos die Zeit als „Rahmen“ beschreibt, quantitativ versteht, ausgedehnt, aber auch durch das menschliche Tun begrenzt, während Kairos die Zeit qualitativ, als Gegenwart, Präsenz und Augenblick sieht, die Zeit, die man sich nimmt und in der man jetzt gerade ist und handelt (handeln muss).
Im biblischen Sprachgebrauch ist Kairos der richtige Zeitpunkt im Gegensatz zu Chronos, der Zeit im Allgemeinen. Im Christentum wird daher auch gerne Jesus Christus als Kairos im Sinne der „erfüllten Zeit“ bezeichnet. (aus der Zusammenfassung von V. Dessoy)
Die Zeit als ein Konstrukt unserer Gedanken unterliegt in diesem Artikel keiner Bewertung, sondern nur einer Betrachtung, die Sie für sich selber überprüfen können.
Chronos ist dabei schnell abgehandelt, da es ein Maßstab für die Zeitmessung ist, so wie das Meter-Maß eine Strecke misst. Beides ist ein sehr hilfreiches Kommunikationsmittel.
Kairos dagegen wird im gesellschaftlichen Umgang, und damit auch in der Konditionierung des Menschen, wenig bis kaum bewusst beachtet. Der natürliche Zustand aller Lebewesen richtet sich jedoch unbewusst nach Kairos. Der Volksmund nennt es: Die Gunst der Stunde. Die spirituelle Betrachtung bezeichnet es als das Hier und Jetzt.
Von der Be-Deutung zur Darstellung
Was immer der Verstand zu behaupten vermag, die Realität, in der sich der Körper jedes Lebewesens befindet, kennt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Nur der Mensch hat den Verstand zur Verfügung. Zum Verständnis: Unter Verstand ist hier der Mind, der Geist, die Psyche gemeint, nicht das Gehirn, der Biocomputer.
Verstand Teil 1
Wie wir aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen der Gehirnforschung wissen, wird jede Bewegung des Körpers in einem Bruchteil einer Sekunde unbewusst aktiviert, bevor diese vom Menschen bewusst wahrgenommen und ausgeführt wird. Das bedeutet, dass wir immer um eine halbe Sekunde der wahren Aktion hinterherlaufen.
Verstand Teil 2
Der Verstand (Mind, Geist, nicht das Gehirn) hat keine Substanz. Er greift im Gegensatz zum Körper immer auf die Vergangenheit zurück. Dort ist er zu Hause. Er übernimmt die Aufgabe, die schnellen kosmischen Prozesse als (Stand-)Bild auf die geistige Leinwand zu projizieren, damit der Mensch verstehen kann.
Verstand Teil 3
Der Verstand hat die Aufgabe, das Leben des Menschen zu schützen. Das tut er mit Bravour. Er vermeidet Schmerz und versucht, möglichst sparsam mit den Ressourcen (= Quelle) der Natur umzugehen. Er greift schnell – dazu hat er viele Möglichkeiten – auf die bisher gemachten Erfahrungen zurück. Tauchen dabei aus dem Speicher schmerzhafte oder bedrohliche Informationen und Emotionen auf, wird sofort ein Notfallprogramm gestartet, ob es nun realistisch ist oder nicht.
Denn einmal unachtsam bedeutet: Leben aus! Einmal kein Vergnügen, das Leben geht weiter. Das Notfallprogramm ist Teil der menschlichen Konditionierung. Konditionierung ist der Speicher aller im Leben gemachten Erfahrungen.
Verstand Teil 4
Da der Verstand immer im Überlebensmodus arbeitet und Schmerzen vermeiden soll, hat er eine weitere Fähigkeit. Wenn aus dem Speicher der Vergangenheit dauerhaft Schmerz auftaucht, projiziert der Verstand eine freudvolle Zukunft.
Verstand Teil 5
Eine weitere Fähigkeit des Verstands ist die momentane Achtsamkeit. Sie steht wie ein Werkzeug jedem Menschen zur Verfügung. Der Mensch hört oft in seinem Leben „Pass auf!“, „Gib Acht!“, „Sei aufmerksam!“ und ähnliche Aufforderungen.
Die momentane Achtsamkeit als vorhandene Fähigkeit des Verstandes ist genauso trainierbar wie ein Muskel.
Der einfache Weg zur Klarheit
Mit dieser trainierbaren Fähigkeit verlässt der Mensch nach und nach die Illusion der Vergangenheit und der Zukunft, ohne dabei seine wichtigen Lernprozesse zu vergessen oder auf neue Erfahrungen verzichten zu müssen. Der Mensch greift damit auf seine wahre Fähigkeiten, sein Potenziale und vor allem auf seine Motivation direkt zu. Er erlebt die Vielfalt des Lebens und die Vielfalt der Informationen durch seinen Körper.
Der Weg ist wirklich einfach, allerdings nicht leicht. In der Auszeit lernt der Teilnehmer Konzentration und momentane Achtsamkeit im Gleichschritt zu gehen. Mit dieser Fähigkeit hat jeder Teilnehmer das Werkzeug, das er in jeder Situation, in jeder Sekunde zu Verbesserung seiner natürlichen Lebensqualität einsetzen und nutzen kann. Es ist jedem freigestellt, dies auch zu seiner Meisterschaft auszubauen.
Haben Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema? Dann rufen Sie mich an.
Telefon: +49 (0) 7127 92 59 23
Mehr zu meinem Coaching-Angebot finden Sie hier.